Handballmannschaften der Frauen

Wie in anderen Sportarten gibt es auch beim Handball weniger Frauen- als Männermannschaften. Das beginnt schon damit, dass nicht jeder Verein, der ein männliches Team trainiert, ein Äquivalent für die Frauen anbietet. Häufig wird dieser Missstand damit begründet, dass sich nicht genügend Interessentinnen für eine Damenmannschaft gefunden haben. Ob das tatsächlich so ist, lässt sich im Einzelnen schlecht nachvollziehen; manchmal fehlt einfach genügend Werbung. Leider wird dem Frauenhandball in der Darstellung, zum Beispiel im Internet, meist weniger Raum gegeben.

Dass die Frauenmannschaften ebenso erfolgreich sein können wie die Männer, zeigt dieser kleine Ausflug in die europäischen Damen-Handball-Vereine:

Deutschland

Deutscher Meister 2017/2018 wurde der Thüringer Handball Club Erfurt-Bad Langensalza e. V. (Thüringer THC). Der Trainer ist Herbert Müller. Die Damenmannschaft hat, seitdem sie 2005 in die ersten Bundesliga aufstieg, schon viele Siege im Handball errungen: siebenmal die Deutsche Meisterschaft, zweimal den DHB-Pokal und dreimal den Supercup.

Der DHB-Pokal 2017/2018 ging an den Verein für Leibesübungen Oldenburg e. V. (VfL Oldenburg). Trainer ist Andreas Lange. Das erste Mal spielte der Verein 1980 in der ersten Bundesliga, musste in den folgenden Jahren zwei Abstiege hinnehmen, gelangte aber wieder in die erste Liga und ist seit 1999 in der obersten Spielklasse. Insgesamt wurde die Mannschaft viermal Pokalsieger, gewann einmal DHB-Supercup und einmal den EHF (Europäische Handball-Föderation) Challenge Cup.

Österreich

Der Damen-Handballverein Hypo Niederösterreich ist in Maria Enzersdorf beheimatet. Der Trainer ist Ferenc Kovács. Im Jahr 1977 begann eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält: Hypo Niederösterreich wurde bislang 42mal ohne Unterbrechung österreichischer Meister, der 1989/1990 eingeführte österreichische Handball-Cup ging 29mal in Folge an Hypo Niederösterreich. International glänzt der Verein mit acht Champions League-Siegen und spielte bis ins Finale im Europapokal der Pokalsieger, dessen Sieg aber an Ikast-Bording Elite Håndbold (Dänemark) ging.

Schweiz

Der erfolgreichste Handballverein der Schweiz ist der LC Brühl Handball St. Gallen. Trainer ist Rolf Erdin. Der Verein blickt auf 30 Schweizer Meister-Titel, wovon zweimal elf Titel in Folge gewonnen wurden, und zehnmal wurde der LC Brühl Schweizer Cupsieger. Auch der Nachwuchs spielte bereits mehrere Schweizer Meistertitel ein.

Montenegro

Der Ženski rukometni klub Budućnost Podgorica (ŽRK Budućnost Podgorica) wurde im Jahr 1949 gegründet. Trainer ist Dragan Adžić. Der Verein gewann seitdem 30mal die nationale Meisterschaft und wurde 23mal Pokalsieger. Fünfmal errang die Mannschaft den WRHL (Women’s Regional Handball League)-Meistertitel, zweimal den Champions League, dreimal den Europapokal der Pokalsieger und einmal den EHF-Pokal.

Dänemark

Seit 1991 ist der Verein auf dem Boden des nationalen Hallenhandballs, seit 1998 auch international unterwegs. Ab der Saison 2018/2019 heißt der Verein Herning-Ikast Håndbold. Der Trainer ist Kristian Kristensen. Bisher errang der Verein viermal die dänische Meisterschaft, wurde siebenmal dänischer Pokalsieger, gewann je zweimal den Europapokal der Pokalsieger und den EHF-Pokal, und wurde je einmal City-Cup-Sieger und Vereins-Europameister.

Der Handballverein Team Tvis Holstebro spielte bereits 2001 und 2006 in der höchsten dänischen Liga, der GuldBageren Ligaen, stieg aber gleich wieder ab. Zurzeit spielt die Damen-Abteilung aber seit der Saison 2009/2010 wieder oben mit. Trainer ist Pether Krautmeyer. Der Verein konnte international zweimal den EHF-Pokal mit nach Hause bringen und einmal den Europapokal. Auch die Jugendmannschaft der Frauen holte einmal die dänische Meisterschaft.